Borussia sucht Kreativ-Element
Nach dem Abgang von Alassane Plea stellen sich viele Fans von Borussia Mönchengladbach die Frage, wer den Franzosen am besten ersetzen kann. Plea erzielte in der abgelaufenen Saison 11 Tore und bereitete 6 weitere vor. Zusammen mit Tim Kleindienst war er meist Dreh- und Angelpunkt der Fohlen-Offensive. Nun ist Plea zur PSV Eindhoven gewechselt, und Kleindienst wird der Mannschaft von Gerardo Seoane noch mindestens bis Ende Oktober fehlen. Mit Machino hat man einen flexiblen Stürmer und mit Tabakovic einen waschechten Strafraumstürmer verpflichtet. Beide Neuzugänge würden wohl nur gemeinsam in der Startelf stehen, sollte Kevin Stöger auf der Bank Platz nehmen.
Gerardo Seoane muss sich zum Saisonstart wohl zwischen einem 4-4-2 mit einer Doppelspitze aus Tabakovic und Machino oder einem 4-2-3-1 mit Stöger als Spielmacher und Machino als alleiniger Sturmspitze entscheiden. Machino wird wohl zeitnah voll ins Mannschaftstraining einsteigen und zum Bundesligaauftakt gegen den HSV auflaufen können. Dass Seoane den bis hierhin teuersten Sommertransfer auf die Bank setzt, gilt als unwahrscheinlich. Gerade bei einer Kombination aus Tabakovic und Stöger würde es der Fohlen-Offensive enorm an Tempo durch die Mitte mangeln, was sie für den Gegner sehr ausrechenbar machen würde.
Stöger – die Lösung oder das Problem?
Im letzten Sommer wechselte Kevin Stöger ablösefrei vom VfL Bochum zu Borussia Mönchengladbach. In den Saisons 2022/23 und 2023/24 spielte der Österreicher die beiden besten Spielzeiten seiner Karriere. Roland Virkus verpflichtete den 31-Jährigen auf dem Höhepunkt seiner Leistungsfähigkeit. Die Form aus seiner Bochumer Zeit konnte Stöger jedoch nicht eins zu eins nach Gladbach übertragen. In der abgelaufenen Saison stand Stöger nur 16-mal in der Startelf. Trotz dieser geringen Startelf-Quote kam er auf 3 Tore und 4 Vorlagen. In der Vorbereitung deutet sich an, dass Stöger am ersten Spieltag wohl die Zehner-Position der Fohlen bekleiden wird.
In der Offensive wirkt das Spiel derzeit noch sehr behäbig. Oft fehlt es an entscheidenden Ideen und Geschwindigkeit. Die Frage ist, ob Stöger der passende Spieler hinter den Spitzen ist – oder ob die Fohlen ein anderes Spielerprofil benötigen. Nach der Rückkehr von Tim Kleindienst könnte es für den Österreicher eng werden, da Seoane vermutlich eine Doppelspitze aus Machino und Kleindienst in Betracht zieht.
Eine weitere Alternative wäre Florian Neuhaus, der nach seiner Degradierung zurück bei den Profis ist und im Testspiel gegen Brentford den 2:1-Siegtreffer erzielte. Vom Gesamtpaket her müsste Neuhaus eine ernsthafte Alternative zu Stöger sein. Er ist defensiv stärker und etwas schneller, zudem kann er mit dynamischen Antritten Lücken in die gegnerische Abwehr reißen. Für die Offensive könnte Neuhaus somit sogar die bessere Lösung darstellen. Ob Seoane dem zehnfachen deutschen Nationalspieler jedoch eine faire Chance gibt, bleibt abzuwarten.
Was der Borussia-Offensive auf jeden Fall fehlt, ist ein Eins-gegen-eins-Spieler à la Raffael – jemand, der durch ein starkes Dribbling besondere Momente erzeugen oder Abwehrketten aufreißen kann. Hier sollte Roland Virkus auf dem Transfermarkt noch zwingend aktiv werden.
Glaubt ihr, dass Kevin Stöger die A-Lösung für die Offensive ist? Schreibt es in die Kommentare!
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🖊 Autor: Jan David Busch
📷 Photo by Christof Koepsel/Getty Images