Der gestrige Deadline-Day beim Wintertransferfenster der Bundesliga war für Borussia wie gewohnt ruhig. Man entschied sich dazu, auf dem Transfermarkt auf der Zugangsseite nichts zu unternehmen. Auf der Abgangsseite wurden Ranos (Kaiserslautern) und Olschowsky (Aachen) verliehen. Fast wäre es allerdings noch zu einem prominenten Winterabgang gekommen.
VfB Stuttgart und TSG Hoffenheim wollten Friedrich
In der aktuellen Saison stand Marvin Friedrich siebenmal in der Startelf. Auch im zweiten Jahr unter Trainer Gerry Seoane kommt Friedrich nicht über die Reservistenrolle hinaus. Trotz solider Leistungen bleibt er Gladbachs Innenverteidiger Nummer drei hinter Ko Itakura und Nico Elvedi. Mit dieser Rolle kann Marvin Friedrich nicht zufrieden sein. Kurz vor dem Ende des Deadline-Days weckte Friedrich das Interesse des VfB Stuttgart und der TSG Hoffenheim. Doch Borussia entschied sich vermutlich gegen einen Transfer, da man so kurz vor Transferschluss keinen Ersatz mehr hätte verpflichten können.
War es die richtige Entscheidung, Friedrich nicht zu verkaufen?
Marvin Friedrich wechselte im Januar 2022 für 5,5 Millionen Euro von Union Berlin an den Niederrhein. In den drei Jahren konnte er sich allerdings unter keinem Trainer (Hütter, Farke, Seoane) als Stammkraft etablieren. Sein Marktwert fiel in den letzten drei Jahren von 10 Millionen auf nun 3,5 Millionen Euro.
Durch einen Blitz-Transfer hätten nur noch Elvedi, Itakura und Chiarodia als Innenverteidiger zur Verfügung gestanden. Ein Jule Weigl, Joe Scally und auch Niklas Swider hätten auf der Position notdürftig aushelfen können. Durch einen Abgang von Friedrich wäre der hochtalentierte Fabio Chiarodia näher an die Startelf gerückt und hätte vermutlich deutlich mehr Spielanteile erhalten. Daher wäre ein Wechsel durchaus sinnvoll gewesen, um jüngere Spieler weiterzuentwickeln und den weiterhin laufenden Kaderumbruch voranzutreiben.
Fazit:
Mit Marvin Friedrich hat Borussia einen soliden Innenverteidiger, der in der Rückrunde dabei helfen wird, die Saisonziele zu erreichen. Im Sommer könnte ein Abgang von Marvin Friedrich allerdings wieder ein Thema werden. Sein Vertrag am Niederrhein läuft nur noch bis 2026, sodass es die letzte Möglichkeit wäre, noch einmal Geld durch einen Transfer einzunehmen.
Mit Kevin Diks hat man bereits einen möglichen Nachfolger verpflichtet. Auch Fabio Chiarodia wird ab der kommenden Saison eine größere Rolle spielen müssen, um den nächsten Entwicklungsschritt zu nehmen. Eine Vertragsverlängerung von Friedrich ist zum aktuellen Zeitpunkt kein Thema bei Borussia. Somit schätzt BMGInside die Wechselwahrscheinlichkeit im Sommer auf 75 Prozent ein.